Mittwoch, 8. März 2017

Wahlkampf-Zwischenbilanz; Denunziation, Ausgrenzung, Terror

Briefkasten für Denunzianten am Dogenpalast in Venedig
1. Denunziation.

Ich bin bekennender Apo-Opa. Die Überidentifikation mit der feministischen Bewegung ist Teil des 68er-Syndroms. Als wir heirateten, nahm ich den Familiennamen meiner Frau an. Schließlich kam es darauf an, ein Zeichen gegen die patrilineare Rechtstradition des Patriarchats zu setzen.

Unsere Begeisterung für den Feminismus, speziell den linken, hat seitdem gelitten. Wer in einem Anwaltsbüro arbeitet, dem kann eigentlich nicht verborgen bleiben, daß die "Errungenschaften" des Links- Feminismus für Frauen fatal sind. Die faktische Abschaffung des Betreuungsunterhalts im Jahre 2008 durch die linksfeministische Justizministerin Zypries, hat Frauen ärmer gemacht und sie in die Abhängigkeit von "Vater Staat" gezwungen.

Die Frauenfeinde - so meine anwaltliche Erfahrung - sitzen in den feministisch gestimmten Ministerien, den Sozialämtern, die alleinstehende Frauen schurigeln, speziell den Jugendämtern, die seit mehreren Jahren die Zahl der "Inobhutnahmen" vor allem der Kinder alleinstehender Frauen vervielfacht haben.

Wie oft ich von Frauen gehört habe, daß sie von den "Erzeugern" ihrer Kinder gedrängt wurden, doch von der feministischen "Errungenschaft" des "Abtreibungsrechts", Gebrauch zu machen, mag ich nicht mehr zählen.

Und nun das: Wider besseres Wissen, und wegen eines unernst gemeinten Posts bei facebook - ein Zeitungsschreiber sollte eigentlich zwischen Satire und Prosa unterscheiden können - und eingeschrumpft auf ein Etikett, das man mir ankleben kann, werde ich seit Monaten als "Frauenfeind" denunziert. So, genau so funktioniert Denunziation.
Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.
2. Ausgrenzung

Daß mich die Oetinger-Villa-Crew nicht einlädt, ein Jugendzentrum in städtischer Trägerschaft, ist schon peinlich. Wer sich mit dem antifaschistisch-fem*inistischen Programm des JuKuZ befasst, wundert sich nicht. Es drohte ja auch Schreckliches. Was kann schlimmer sein, als ein Ex-68er, der vom wahren Glauben abgefallen ist.

Aber daß mich Diakonie und Caritas ausgrenzen, ist eine Riesen-Schweinerei. Ich berate beide Vereine seit 26 Jahren für einen seit 26 Jahren nicht angepassten sehr bescheidenen Betrag in allen Fragen des Ausländer- Asyl- und Sozialrechts.

Ich bin seit Jahrzehnten engagiertes Mitglied meiner Kirche, ich bin Gründungsmitglied einer christlich inspirierten Freien Schule, der nach dem brüderischen Bischof Johan Amos Comenius benannten Freien Comenius Schule,habe in einem Pfarrgemeinderat ehrenamtliche Arbeit geleistet, war Mitglied der ACK, arbeite als Küster für meine Gemeinde, singe im Kirchenchor, meine Frau führt unentgeltlich den Gemeindeladen und organisiert Gebetskreise, tausende Stunden unentgeltlicher Arbeit für ein "Vergelt´s Gott" und für die christliche Sache, haben mich gleichwohl nicht für würdig erscheinen lassen, in einem Stuhlkreis Platz nehmen zu dürfen.

Daß da nun im trauten Stuhlkreis bei Caritas und Diakonie  Jochen Partsch Platz nimmt, der es sich nicht nehmen läßt, jedes Jahr den "Christopher Street Day" zu hofieren, dreht mir den Magen um. Schließlich läßt Jochen es nicht dabei bewenden. Vielmehr versäumt er keine Gelegenheit, gegen "fundamentalistische" Christen zu wettern, die sich nicht für die Homo-Ehe, oder für die famosen kultusministeriellen Erlassen zur "Akzeptanz" homosexueller Lebensweisen begeistern lassen. Hier nachzulesen:
Wie Rosa Opposum verurteilte auch Jochen Partsch die Stuttgarter "Demo für alle" scharf, weil sie Schwule und Lesben ausgrenzen wolle. Eine Weitere ist im Oktober geplant und sollte dann auf mehr Widerstand stoßen. "Diskriminierung ist keine Verhandlungssache", betonte Partsch. Die Anständigen müssten Haltung gegenüber den Reaktionären zeigen.
Diesen Widerstand der "Anständigen" habe ich vor wenigen Monaten leibhaftig erleben dürfen. Bei der "Demo für alle" am 30.10.2016, organisiert von der Katholikin und (inzwischen ehemaligen) Christdemokratin Hedwig von Beverfoerde bedrohten hunderte von militanten "Anständigen" eine Demonstration unter anderem von Familien mit Kindern. Zu Beginn der Demonstration baten die Veranstalter, doch bitte Frauen und Kinder in die Mitte zu nehmen.

Der Polizei gelang es nicht gegen die "Anständigen" das Demonstrationsrechts der "Reaktionäre" durchzusetzen. Die Demo mußte umkehren.

Die Begründung für meine Nicht-Einladung ist die absolute Krönung des Ganzen:
„Wir haben die Freiheit, diese Entscheidung zu treffen“, betonte Edda Haack (Diakonisches Werk) am Freitagabend. Begründet wurde dies damit, dass die Veranstalter nicht neutral seien, sondern für christliche Werte in einer pluralen Gesellschaft stehen.
Meine Frau hat mir den Zeitungsartikel, in dem das stand, wortlos über den Tisch gereicht. Der absolute Tiefpunkt.

3. Terror.

Ich meine nicht die durchgeknallten Jugendlichen, die jeden Samstag den Info-Stand belagern und kulturell hochstehende oder auch völlig blöde Sprüche auf den Boden kritzeln. "FCK AFD" ist ja schon ein bissel altbacken. Aber "Nationalismus ist haram" eröffnet ein Spektrum von Deutungen, die sich aufs Anmutigste zu einem Bild völliger Verblödung fügen.

Ich meine den Boykott städtischer Ämter, die mich hintergehen. Ich meine die "Flüchtlingshelfer", die sich von meinen Mandanten Schreiben unterschreiben lassen, mit denen mir das Mandat gekündigt wird, weil ich nach ihrer - der "Helfer" - Auffassung der falschen Partei angehöre. Die meist nicht sprachkundigen Mandanten, wenn ich sie einbestelle, erklären, sie hätten gar nicht verstanden, was sie da und warum sie es unterschreiben.

Es wäre völlig vermessen, würde ich mich mit den verfolgten Juden vergleichen. Aber das Gefühl, wie es den Betroffenen so ging, wenn an der Schaufensterscheibe ein Plakat "Kauft nicht bei Juden" klebte, das Gefühl kann ich nun authentischer nachfühlen.

So viel Eimer, wie ich vollkotzen möchte, gibt es in unserem Haushalt nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen