Freitag, 3. Februar 2017

"Die revolutionäre Karriere"

Max

Nachdem ich am Wochenende mit gravierenden Symptomen im Krankenhaus gelandet bin, und festgestellt habe, daß mich die ständigen Angriffe gegen meine Person, außerparteilich und innerparteilich doch krank machen - ich hielt mich für unverletzlich - erinnerte ich mich daran, welchen Spruch ich in meinem Studentenzimmer an der Wand hängen hatte.
Die revolutionäre Karriere führt nicht über Bankette und Ehrentitel, über interessante Forschungen und Professorengehälter, sondern über Elend, Schande, Undankbarkeit, Zuchthaus ins Ungewisse,das nur ein fast übermenschlicher Glaube erhellt. Von bloß begabten Leuten wird sie daher selten eingeschlagen. (Max Horkheimer, Dämmerung)
Meine spätere Frau hat sich furchtbar erschreckt, als sie diesen Zettel gesehen hat. Aber vielleicht werde ich noch immer vom selben Geist angetrieben. 

Max Horkheimer ist einer der mutigsten und unverblümtesten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt hat. Ich bin kein Anhänger der "Kritischen Theorie", aber auf meinen Professor Max lasse ich nichts kommen. Hier Max H. im O-Ton.
Und außerdem hat der Marx gar nicht gesehen, daß Freiheit und Gerechtigkeit dialektische Begriff sind. Je mehr Freiheit, desto weniger Gerechtigkeit. Und je mehr Gerechtigkeit, desto weniger Freiheit.
Das hätte ein Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn auch nicht anders gesagt. Wirklich kluge Menschen treffen sich immer in der selben Erkenntnis.

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