Narrenschiff Darmstadt |
Umdenken statt „Weiter so“
Kurzprogramm
1.Dezentralisierung
und Demokratisierung
der Stadt: Ortsbeiräte für die Stadtteile Darmstadt, Bessungen, Arheilgen,
Eberstadt und Kranichstein.
2. Verkehrsbelastung
gerechter verteilen. Darmstadt braucht keine Umgehungs- sondern
Entlastungsstraßen. Der Eifelring ist bis zur Gräfenhäuser Straße zu
verlängern. Darmstadt braucht eine Verbindung des Martin-Luther-King-Rings mit
der Erbacher Straße. Der Böllenfalltorweg kann als Entlastungsstraße bis zur
Eugen-Kogon-Straße dienen.
3. „Cityring“ zurückbauen.
Bestechliche Politiker und geldgierige Investoren haben die Darmstädter Innenstadt
vor 40 Jahren in eine Betonwüste verwandelt. Die Bausünden des „autogerechten“
Umbaus der Innenstadt müssen beseitigt werden.
4. Parkmonopol beseitigen.
Der politische und ökonomische Filz der 70iger Jahre schuf ein teures Parkhaus-Monopol,
das die Stadt verschandelt. Parken am Straßenrand muß wieder möglich und
bezahlbar sein.
5. Regiotram für 100.000 Pendler.
Das veraltete Straßenbahnsystem ist zu einem leistungsfähigen Stadtbahnsystem
umzubauen und mit den regionalen Schienennetzen zu einer „Regiotram“ nach
Kasseler Vorbild zu verbinden. Nur so schaffen wir einen Quantensprung
im ÖPNV. 100.000 Pendler kommen aus dem Umland, vor allem Familien wohnen dort,
auch sie sind „Darmstädter“.
6.
Wohnungen: Mut zur Wahrheit. Wer den Bürgern 10.000 neue „bezahlbare“ Wohnungen
verspricht, will betrügen. Die als Lösung angebotene „Nachverdichtung“ würde
die Lebensqualität erheblich verschlechtern .In der Stadt kann nur noch in
geringem Maß Wohnraum durch Lückenschluß oder Konversion entstehen. Die Lösung
liegt in der Vernetzung mit der Region. Nur dort gibt es noch „bezahlbaren
Wohnraum“.
7. Die sozialen Brennpunkte
der Stadt sind vor allem Folgen einer verfehlten Stadtbaupolitik. Die Stadt
schafft mit einer 1.000-Personen-Unterkunft für Asylbewerber am Sensfelder Weg
gerade einen weiteren sozialen Brennpunkt. Umdenken statt weiter so.
8. Umwelt: Alleen und baumbestandene
Plätze
sollen wieder in die Stadt zurückkehren. Ein neuer „Verkehrskompromiß“ könnte
das möglich machen. Die Lichtwiesenbahn ist sinnfrei und zerstört einen
innerstädtischen Park.
9. Darmstadt muß aus der
mißratenen „Energiewende“ aussteigen. Wir können es nicht zulassen, daß vor unserer Tür
der Odenwald mit 400 Windrädern vom Natur- zum Industriepark wird. Die
steigenden Energiepreise werden bis 2025 eine vierköpfige Familie 35.000
Euro kosten. Die Beteiligung der HEAG an Windparks im Odenwald ist zu
beenden.
10.
Kinderbetreuungseinrichtungen auch an Schulen sollen den Bedarf decken, und nicht
der Ideologie der an der Vollzeitbeschäftigung beider Eltern orientierten
„Lufthoheit über den Kinderbetten“ dienen.
11.
Kulturpolitik
ist in Darmstadt Staatstheaterpolitik. Derzeit zahlen Stadt und Land 33 Mio
per anno für das Staatstheater. Da bleibt nicht mehr viel für die Förderung
freier Initiativen.
12.
Sport: Der
Neubau und Umzug des SV 98-Stadions muß zügig erfolgen. Der alte Standort
taugt schon seit Jahrzehnten nicht mehr.
13.
Partnerstädte:
Das als Instrument der europäischen Versöhnung geschaffene Vertragswerk
der „Partnerstädte“ weist eine Lücke aus. Eine russische Partnerstadt fehlt.
Der Kalte Krieg ist zu Ende.
Kirchturmdenken überwinden.
Hans Mohrmann.
Oberbürgermeister für Darmstadt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen