Freitag, 10. Februar 2017

Programm: 1. De-Zentralisierung und Demokratisierung

Eine Hommage an Wilhelm Röpke
Wie groß ist Darmstadt? Wer einen Spaziergang vom Ostbahnhof zum Hauptbahnhof macht, wird eine ungefähre Ahnung gewinnen. Mehr als eine Dreiviertelstunde braucht ein strammer Marschierer nicht, um einmal die Stadt von Ost nach West zu durchqueren.

In der Kernstadt leben, wenn man die statistischen Bezirke Darmstadt-West und Darmstadt-Nord großzügigerweise dazuzählt, weniger als 60.000 Menschen. Eine eher kleine Mittelstadt.


Erst wenn man die seit 1888 eingemeindeten Kleinstädte Bessungen (eingemeindet 1888) mit rund 13.000 Einwohnern, den anschließenden Stadtteil Darmstadt-West mit rund 16.000 Einwohnern, die 1938 durch den NSDAP-Gauleiter Sprenger zwangseingemeindeten ehemals selbständigen Kleinstädte Arheilgen (rund 17.000 Einwohner) die Mittelstadt Eberstadt (rund 22.000 Einwohner), sowie die erst in den 70ger Jahren entstandene "Trabantenstadt" Kranichstein (11.000 Einwohner) dazuzählt wird die Mittelstadt Darmstadt zur Großstadt.


Daß seit 1977 auch die Kleinstadt Wixhausen mit rund 6.000 Einwohner dazugehört, haben wir dem jakobinisch-sozialistischen Ungeist der 1977 von der damaligen sozialliberalen Koalition veranstalteten "Gebietsreform" zu verdanken.


Soziologisch und historisch aber ist "Darmstadt" nur der kleinere Teile eines Konglomerates von Klein und Mittelstädten.


Dennoch haben diese kleinen und mittleren Städte, bis auf Wixhausen, auch den letzten Rest von Autonomie verloren. Darmstadts OB und Stadtverordnetenversammlung regieren gleichsam absolutistisch über Stadtteile, denen man seit teilweise mehr als hundert Jahren noch nicht einmal einen Ortsbeirat gönnt.


Immer dann, wenn es einer wieder einmal anregt, wenigstens für ein paar Stadtteile die in der HGO vorgesehenen Ortbeiräte einzurichten, wird dies meistens aus eine GANZ GROßEN KOALITION aus SPD, CDU, Grünen, FDP, Linken und "UFBASSE" abgelehnt. Die Stadtteile seien ja auch schon in der StaVo repräsentiert, heißt es dann.


Allerdings, wie man weiß, sind sie dort eben immer eine Minderheit, die aus politischen Gründen in der Regel überstimmt wird. So geschehen bei der Auseinandersetzung um die Straßenbahn nach Kranichstein, die auf den fast einhelligen Widerstand der Kranichsteiner stieß, ebenso wie die Verlängerung der Straßenbahn in Arheilgen.


1. Dezentralisierung und Demokratisierung der Stadt: Ortsbeiräte für die Stadtteile Darmstadt, Bessungen, Arheilgen, Eberstadt und Kranichstein.
Erklärung: Die in der Regel zwangseingemeindeten Stadtteile außer Wixhausen besitzen keinerlei Autonomie mehr, Darmstadt regiert über diese Stadtteile und über die Köpfe der Einwohner hinweg.

Wilhelm Röpke hielt die "Konzentration" sei es in ökonomischer oder politischer Hinsicht für das Erbübel schlechthin. Röpke gilt als einer der "Väter" der politischen Theorie der sozialen Marktwirtschaft.

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