Mittwoch, 1. Februar 2017

Raub der Flammen. Die Liberale Synagoge.


Die Liberale Synagoge

Architektonisch gesehen wirkte die Synagoge der Liberalen Jüdischen Gemeinde - die sich ausdrücklich und wörtlich als assimilierte Fraktion des deutschen Judentums verstand - paradoxerweise weit orientalischer als die im Jugendstil errichtete orthodoxe Synagoge.

Mitten in der Stadt erinnerte ein Bauwerk an die orientalischen Wurzeln der westeuropäischen Kultur. Das Gebäude überragte die umgebende Bebauung und war damit neben der Johanneskirche eines der Wahrzeichen des nach dem jüdischen Unternehmer und Mäzen benannten Blumenthal-Viertels.

Die liberale Synagoge wurde in der "Reichskristallnacht" niedergebrannt.

Auch das christliche Wahrzeichen des Blumenthal-Viertels, die Johanneskirche, wurde wenige Jahre später durch Bomben zerstört und brannte nieder. Der Brand hatte sich durch die Stadt gefressen.

So die Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig. Ob aber nun etliche von den Zweigen ausgebrochen sind und du, da du ein wilder Ölbaum warst, bist unter sie gepfropft und teilhaftig geworden der Wurzel und des Safts im Ölbaum, so rühme dich nicht wider die Zweige. Rühmst du dich aber wider sie, so sollst du wissen, daß du die Wurzel nicht trägst, sondern die Wurzel trägt dich. (Paulus, Römer 11-18)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen